Ein Doppelmannschaftskampf stand heute an! Die 1. Mannschaft empfing die 3. Mannschaft von Gröbenzell, die 3. Mannschaft die Gäste von Starnberg V. Mit somit 24 Spielern an 12 Brettern war entsprechend gut was los in unserem Spiellokal. Aber der Reihe nach …

Nach der Auftaktniederlage gegen Peiting vor 14 Tagen war für unsere 1. Mannschaft ein Sieg gegen die Gröbenzeller quasi Pflicht, insbesondere nach Bekanntwerden der Aufstellungen. Tatsächlich hatten wir einen durchschnittlichen DWZ-Vorsprung von 180 Punkten. Es sah also vielversprechend aus.

Christoph Humburg an Brett 4 mit Weiß erzielte mit einem angenommenen Damengambit rasch eine vorteilhaft aussehende Stellung, gewann einen Bauern, vernachlässigte aber dafür seine Entwicklung. Sein Gegner spielte sofort einen gefährlich aussehenen Gegenangriff, was Christoph sicherheitshalber ein frühes Remisangebot annehmen ließ.

An Brett 5 verteidigte Klaus Grießbach mit Caro-Kann, konnte gegen seinen Gegner aber nicht mehr als eine unentschieden aussehende Position erringen. Plötzlich kam Klaus aber auf seinen Mannschaftsführer Stephan Balder (der nicht spielte) zu und informierte ihn, dass er ein Matt übersehen habe. Das kam unerwartet, denn nun lagen wir gegen den Außenseiter zurück.

Mit einer Schottischen Eröffnung hatte es Hans Höbart an Brett 6 zu tun! Unterwegs beging sein Gegenüber aber einen Fehler, der Hans eine Qualität einbrachte, nach und nach dann auch noch ein paar Freibauern und nicht lange später hatte Hans seine Partie soverän gewonnen. Ausgleich!

Am 8. Brett hatte es David Prassas mit einem Gegner zu tun, für den noch keine DWZ Nummer vorlag. Es war allerdings ein junger Erwachsener, also wohl mit Vorsicht zu genießen. David blieb aber unbekümmert und griff rasch die Pirc-Verteidigungsstellung an. Beide Spieler spielten das Mittelspiel ambitioniert und plötzlich, so um den 30. Zug hörte man im Turnierraum eine Art Fluch von David. Er hatte tatsächlich was übersehen und sein noch nicht entwickelter Turm auf a1 war in Gefahr. Dieser ging nicht verloren, jedoch schien die Angriffsstellung danach nicht mehr ganz so aussichtsreich wir zuvor. Mit jugendlichem Optimismus wurde weiter angegriffen und tatsächlich, sein Gegner griff fehl. Eine Ungenauigkeit erlaubte die Verbindung zwischen Turm und Dame mit einem Läufer und Schachgebot zu unterbrechen. Materialgewinn und der baldige Sieg war der Lohn!

Mit einem auf dem Papier etwas schwächeren Gegner hatte es auch Robert Balder an Brett 3 zu tun. Robert wählte die orthodoxe Variante des Damengambits, jedoch konnte keiner der beiden Spieler nennenswerte Vorteile erringen. Nach Rücksprache mit dem Mannschaftsführer und der Einschätzung der verbleibenden 3 Partien willigte Robert ins Remis ein. 3:2 Zwischenstand für uns.

Reinhold Pohle, noch etwas angeschlagen aber voller Tatendrang an Brett 2, eröffnete mit dem Königsbauern und musste sich mit der seltenen Verteidigung 1. … b6 nebst 2. …Lb7 auseinandersetzen. Reinhold erhöhte stetig den Druck und konnte mit einer schönen Schlusskombination Material und die Partie gewinnen. 4:2 jetzt!

Die Partie von Renato Wittstadt an Brett 6 sah zwischenzeitlich völlig hoffnungslos aus, also lag es wohl an Felix Beck an Brett 1, den Mannschaftserfolg für uns zu sichern. Felix‘ Leningrader System der Holländischen Verteidigung brachte die Partie rasch in Assymetrie, für den flüchtigen Betrachter schwer einzuschätzen. Gegen Ende aber: „Oh, Felix hat eine Qualität weniger, verdammt!“ um kurze Zeit später zu erkennen: „Egal, Felix hat Df3 gespielt und setzt jetzt einen Zug später Matt, juchee!“ 5:2, der Mannschaftserfolg war im Sack!

Zurück zu Renato: Sein Reti-System mit Doppelfianchetto sah zu Beginn recht vielversprechend aus. Ein Angriff auf dem Damenflügel wäre der richtige Plan gewesen. Aber sein junger Gegner griff vehemeht im Zentrum und am Königsflügel an. Auf allerengstem Raum musste Renato versuchen, mit Schwerfiguren den Laden zusammenzuhalten. Manche Zuschauern sahen wohl diverse Gewinnpläne für Schwarz, nur der bedauernswerte Gegner nicht. Nach und nach gelang es Renato, trotz zwischenzeitlichem Verlust der Qualität, die Ungenauigkeiten seines Gegenübers auszunutzen und tatsächlich Gegenspiel zu bekommen. Und just, als der Schreiber dieser Zeilen dachte „Okay, jetzt hat Renato doch noch ein Remis erreicht, was für ein Turnaround!“ spielte Renato sogar auf Sieg. Mit Erfolg, sein nun völlig verunsicherter Gegner beging einen weiteren Fehler und musste aufgeben. Bravo, Renato, was für eine Leistung! 6:2 Endstand somit doch noch standesgemäß!

Alle Ergebnisse und die aktuelle Tabelle derZugspitzliga hier.


Nun aber zur 3. Mannschaft!

Gerrit Knackfuß bewies, dass er mit Damen umgehen kann! Seine Gegnerin wehrte sich am Brett 2 tapfer, übersah aber ein einzügiges Matt. 1:0 und Gerrits erster voller Punkt in Mannschaftskämpfen. Bravo!

Die jungen Brüder Nicola und Toni Reichert, beide am Vortag in der U16 erfolgreich, spielten an den Brettern 3 und 4. Toni und sein Gegner spielten beide sehr schnell, auch wenn dazu eigentlich kein wirklicher Grund bestand. Unglücklicherweise verschwand einer seiner Springer am Rand auf der A-Linie, ohne Aussicht, von dort jemals ohne Opfer wieder wegkommen zu können. Zum anderen wurde auch noch eine Qualität verloren. Das war zuviel und trotz noch Gegenwehrversuchen ging die Partie verloren.

Gut, dass Bruder Nicola am Brett daneben direkt wieder die Führung erzielen konnte. Nicola griff mit Schwarz mutig an und scheute auch keine Risiken, wie z.B. Doppelbauern zu erlauben. Ein Qualitätsgewinn war die Folge! Ein schöner Kniff am Ende entschied die Partie, ohne dass Nicola seinen König nur einen Zug bewegt hat! Das muss man auch mal schaffen! Bravo!

Nun lag es am Teamcaptain Hermann Weidner, den Sieg sicherzustellen. Aber ach, Hermann hatte eine Qualität weniger! [Dem verehrten Leser dämmert es hoffentlich spätestens jetzt, wie es zu der Überschrift von diesen Beitrag kam! 😉 ] Doch Herrmann hatte mit 2 Freibauern am Königsflügel und dem Läuferpaar noch ein paar Assets im Ärmel. Diese Konstellation gewann eine gegnerische Figur und Hermann spielte die Partie konsequent „nach Hause“! 3:1 Endstand, ein Bravo an das ganze Team!

Alle Ergebnisse und die aktuelle Tabelle der C-Klasse hier.



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